Gehen Sie jetzt essen!
Warum Sie wann, weshalb und wo in Bregenz einkehren müssen. Schluss mit Wischiwaschi: Sie haben genug von schwammig-schwindligen Restaurant-Empfehlungen? Wir auch! Sie versprechen einem entweder als PR das Blaue vom Himmel oder haben so viel Substanz wie ein Fastfood-Gericht. Also reden wir jetzt Klartext.
Sie sind zu Gast in Bregenz. So weit, so praktisch. Sie sind hungrig, wollen was erleben, haben Lust auf …? Auf was eigentlich? Sie brauchen also Inspiration und Empfehlungen. Also online suchen. Zu gekauften Bewertungen oder verwackelt-unterbelichteten User-Fotos? Doch der Griff zum Restaurantführer? Und einem „Tester“ vertrauen, der im Idealfall alle paar Jahre vorbeiwackelt und sich dadurch erlaubt, Ihnen die Welt und nebenbei auch das Lokal erklären zu wollen. Nein, Sie bleiben schön hier und vertrauen uns. Wir sagen Ihnen jetzt, welches Lokal Sie wann und weshalb aufsuchen MÜSSEN.
Adler Fluh
Warum hin: Aussicht, Ausflugsziel, traditionelle Gerichte
Gönnen Sie sich diesen Abstecher! Idealerweise verfügt Bregenz nicht nur über See und Pfänder, sondern auch über die Sonnenterrasse Fluh. Ist der höher gelegene Ortsteil an sich schon einen Ausflug wert (Panoramablick!), gehört eine Einkehr im Adler unweigerlich dazu. Ein Wirtshaus wie früher, wie Werbeleute von heute sagen würden. Nur dass die Speisen – und die Weine! – etwas zeitgemäßer sind. Wofür man sich bei Hausherr Alex Trinker bedanken kann. Lauwarmer Bregenzerwälder Ziegenkäse auf Blattsalat zum Start, Adler-Pfanne (Rinderfiletspitzen, Kräuterjus, Spätzle, Gemüse) als Hauptgericht, ein Fläschchen Weißen von Winzer Nigl oder Hirtzberger und die Welt ist schön.
Wirtshaus am See
Warum hin: direkte Lage am See, Wochenend-Brunch
Martin Bertholds traditionelles Schmuckstück. Hier sind die Sitzplätze unter Gästen ebenso umkämpft wie etwaige Essensreste unter Seevögeln. Denn: Direkter am See speisen geht nicht, hier will jede(r) Bregenz-BesucherIn einmal hin. Wie praktisch, dass es neben den täglichen (!) Öffnungszeiten für die konventionelle Einkehr auch regelmäßige Genuss-Events und von Mai bis September sogar Wochenend-Frühstück bis 11.30 Uhr gibt. Sonntags sogar mit Live-Musik, wer‘s gerne „schunkelig“ mag. Probier-Tipps sind natürlich die Frisch-Fisch-Gerichte, die geröstete Kalbsleber, hausgemachte Käsknöpfle und die sündig guten Riebelknödel.
Antonio Trattoria
Warum hin: authentischer Italo-Charme, köstliche Pizza und Pasta
Vorsicht, wer hier Gnotschi und Expresso sagt, fliegt raus! Kleiner Scherz, im schlimmsten Fall erntet man einen unbezahlbaren Blick vom Hausherrn. Schließlich gehört Antonios lauschige Trattoria zu den originalsten italienischen Lokalen im Land. Auf den wenigen Quadratmetern zündet der quirlige Koch von der Auberginen-Tomaten-Pasta über die Knusperpizza bis zur saftigen Dorade ein wahres mediterranes Geschmacksfeuerwerk. Kleiner Tipp: Natürlich kann man jederzeit spontan vorbeischauen, aber angesichts der wenigen Tische kann ein Anruf nie schaden.
Café Brasserie Petrus
Warum hin: französisch-belgische Wohlfühlküche mit Atmosphäre … und Pommes!
Miesmuscheln im Weißweinsud. Knuspriges Baguette. Das reicht noch nicht? Wie wäre es mit Austern zu einem Glas Champagner? Oder: im Ganzen geschmorte Artischocke. Hausgemachte Bouillabaisse. Saftiges Coq au vin. Lammhuft-Steak aus dem Green Egg Grill. Gegrillte Jakobsmuscheln. Hausgemachte Tagliatelle mit Steinpilzen. Chateaubriand vom Black Angus. Okay, wir könnten jetzt hier so weitermachen und diese Zeilen mit eindrucksvollen Gerichten füllen. Oder Sie besuchen Familie Brattinga-Hillbrand in ihrem Domizil und lassen sich direkt von Küchenchef Martin Mocik verwöhnen.
Gasthaus Kornmesser
Warum hin: barockes Schmuckstück, Thomas und Theresia Zwerger als Wirtepaar, Bier- und Wirtshaustradition
Weshalb Gastronomen nur mit Ihresgleichen feiern? Weil es andere nicht überleben würden. Ob das der Grund war, weshalb Küchenchef Thomas und Theresia zueinanderfanden, werden wir wohl nie erfahren. Als Team harmonieren sie jedenfalls grandios und stellen das seit Sommer 2019 als neue Pächter im wunderbaren Kornmesser unter Beweis. In den edlen Stuben und auf der herrlichen Terrasse wird traditionell, aber mit feiner Klinge aufgekocht. Die Wirtshausküche lockt mit Tafelspitz, ofenfrischer Spanferkelstelze, Wienerschnitzel und Zanderfilet. Dank Zugehörigkeit zur Augustiner-Bräu gehören Weißwürste, Ochsenmaulsalat und Laugenbrezel zu den bierbegleitenden Spezialitäten. In diesem Sinne, Prost!
Weiss Restaurant
Warum hin: Milena und Erik. Zwei der besten Jungköche Europas. In Bregenz! Eröffnung: Frühjahr 2020
Sie (Milena Broger, Bregenzerwald) musste man spätestens mit ihrer Einladung zum Gelinaz-Foodfestival ins Team Redzepi auf dem Schirm haben. Ja, genau DER René Redzepi vom Noma. Ihn (Erik Pedersen, Dänemark) haben Feinesser als Souschef der Sterne-Restaurants Kadeau Kopenhagen und Bornholm schon länger auf dem Radar. Theresa Feurstein haben wir es nun zu verdanken, dass sie zusammen als Dreiergespann die Landeshauptstadt im ehemaligen Restaurant Füxl kulinarisch unsicher machen. Kein abgehobenes Fine Dining: kreativ-urbane Intuitiv-Küche einerseits, leidenschaftliche Traditionsgerichte andererseits. Und glücklicherweise alles andere als unschuldig, wie die namensgebende „Farbe“ vermuten lässt: Gekocht wird bis Mitternacht! So bekommt die Abendgestaltung angesichts vieler Events völlig neue Dimensionen …
Stadtgasthaus
Warum hin: Business Menü, Fine Dining, wunderbare Gastgeber, Harrys Scampi-Nüdele
Manches sollte man niemals trennen. Gute Freunde, Pasta und Sauce, Essen und Wein. Küchenchef Harald Fink und Gastgeberfamilie Kinz gehören auch dazu. Seine haubengekrönte Küche und er gehören mittlerweile zum Inventar. Das spricht für Andrea Kinz und ihr Team, aber auch für die Zufriedenheit selbst anspruchsvollster Gäste. Kein Wunder, dass die mehrgängigen Businessmenüs sehr beliebt sind und sich mittags wie abends auch die Prominenz die Klinke in die Hand gibt. Zu köstlich sind Klassiker wie Harrys legendäre Scampi-Nüdele, das Almochsen-Filet, die geröstete Milchkalbsleber oder die gebratene Périgord-Gänseleber. Müssen wir noch auf die exzellente Weinauswahl hinweisen? Wohl kaum. Viel Vergnügen! www.hotelweisseskreuz.at/de/restaurant-stadtgasthaus
Pier69
Warum hin: beste Lage am Bodensee-Hafen, Frühstück, Frisch-Fisch-Gerichte
Es ist eine Sache, bei dieser Lage den Gästeandrang an schönen (Festspiel-)Tagen in den Griff zu bekommen. Aber eine völlig andere, dabei noch überragende Qualität zu liefern. Stefan Köb und Lukas Buttazoni haben mit ihrem Team ein kurzweiliges Vorzeigemodell zeitgemäßer Gastronomie geschaffen. Symbolisch dafür stehen Speisen wie die Pier69-Paella: Süßwasserfisch, Krustentiere, bissfester Reis, herrlich abgeschmeckt und verfeinert. Dank Küchenchef Alexander Egger kann man aber auch bedenkenlos zum langsam gegarten Saibling mit Petersilienwurzel und Granatapfel greifen. Pssst! Dass es auch großartige gegrillte Tomahawk-Steaks gibt, erwähnen wir an dieser Stelle nicht. Denn die gibt es nur auf Vorbestellung und es wäre ja noch schöner, wenn keine mehr für uns da wären …
Potpourri
Warum hin: kuschelige Atmosphäre, täglich neue Suppen und Eintöpfe
Glücklicherweise finden urbane Food-Konzepte ihren Weg auch nach Bregenz. Sizilianischer Tomateneintopf, Blumenkohl-Zitronen-Suppe, Feta-Täschchen mit Gemüsereis, Linsendal oder thailändischer Glasnudelsalat: Seit Stefanie Hein täglich neue Kreationen aus ihren Töpfen schöpft, hat sich schnell ein Stammpublikum im kleinen, süßen Lokal eingefunden. Brot und Kuchen – hausgemacht! – runden das unkomplizierte Erlebnis an Gemeinschafts-, Hoch- und Couch-Tisch ab. Die rein vegetarischen Feelgood-Gerichte gibtˇs auch zum Mitnehmen, sehr praktisch.
Babenwohl Hotel Schwärzler
Warum hin: edle Salon-Atmosphäre, ambitionierte Frischmarktküche, Zwiebelrostbraten
Eigentlich hätte jedes Haus eine Gastgeberin wie Susanne Denk nötig. Mit viel Geschmack, Wert auf Qualität und einem Auge für Details hat die unermüdliche Hoteldirektorin ein besonderes Refugium erschaffen. Dazu gehört auch das À-la-carte-Restaurant, in dem Businessgäste wie Feinschmecker gerne Platz nehmen – benannt nach dem Schloss der früheren Grafen von Bregenz. Schaumsüppchen, knackige Salate, Bodenseefisch – alle Gerichte der angenehm übersichtlichen Karte harmonieren prächtig. Für Staunen sorgt allerdings ein Klassiker: Hinter dem Zwiebelrostbraten verstecken sich ein perfektes Steak, aromatische Röstzwiebeln und knusprige Bratkartoffeln!
KUB Café
Warum hin: KUB-Combo, Gastgeber, mediterrane Quickies
Damit ein „house“ auch ein „home“ ist, braucht es vor allem eine Seele. Das Café des Kunsthauses Bregenz hat sogar drei davon. Seit sich die Gebrüder Cosan der stylischen Bar annehmen, ist der internationale Flair des Kunsthauses auch kulinarisch spürbar. Völlig egal, ob man seine „Kultour“ mit einem Abstecher ins Café krönt oder umgekehrt: Couscous mit gegrilltem Gemüse und gerösteten Nüssen, Frischkäse-Tomaten-Brötchen, je nach Saison erfrischend oder herzerwärmende Süppchen und Salatvariationen sind hervorragende Argumente dafür. Küche und Drinks werden immer mutiger, das Café könnte zum Hotspot der spannenden Küche aus dem Nahen Osten werden!
www.kunsthaus-bregenz.at/besuch/kub-cafe-bar
Museumscafé
Warum hin: Atmosphäre, Service-Team, Vegi-Quiche
Sagen Sie niemals Schlechtwetterprogramm dazu! Dieses Café, besser gesagt, alles was man dort erleben und genießen kann, ist das beste Argument, selbst größte Museumsmuffel für einen Besuch zu motivieren. Hat man sich an den Ausstellungen oder beim Ausblick aus dem Panoramaraum sattgesehen, folgt die Stärkung im modern-lässigen Café. Der Platz an der Sonne direkt am Kornmarktplatz ist nicht nur an Markttagen ein Traum. Kaffee- und Bio-Tee-Spezialitäten, die hausgemachten Kuchen und Eis-Spezialitäten aus dem dazugehörigen Theatercafé sowie die Frühstücksvarianten sind schon gute Gründe, Platz zu nehmen. Aber mit der Tages-Quiche und den Süppchen gibt‘s Genuss on top.